Jetzt teilen:

Aktuell

ZVV-Strategie verabschiedet

ZVV-Strategie verabschiedet

Meine Kolumne «Kantonsrat» in der Andelfinger Zeitung.

ZVV-Strategie verabschiedet

Verkehrsfragen haben uns in den letzten Wochen sehr bewegt. Die Diskussion wogte heftig und überdurchschnittlich emotional. Entsprechend hat der Sturm die Rosengartenvorlagen über das Abstimmungswochende buchstäblich hinweggefegt.

Auch als guter Verlierer kann man nicht behaupten, dass das Ergebnis zum Rosengarten einen positiven Beitrag zur Lösung eines ebenso kantonalen wie städtischen Verkehrsproblems gebracht hat. Die Frage, wie die beiden Wachstumspole in unserer Hauptstadt, nämlich Zürich-Nord und Zürich-West, miteinander über öffentlichen und motorisierten Verkehr verbunden werden sollen, ist offen.

Die heutige Situation ist unhaltbar. Die Lösungsansätze wie vermehrt Trolleybusse einzusetzen, die kantonale Durchgangsstrasse auf Tempo 30 zu setzen oder ein Lastwagenfahrverbot zu erlassen, vermögen nicht zu überzeugen. Sicher ist nur, dass noch viele Monate ins Land ziehen werden, bis sich erneut ein überzeugendes Projekt abzeichnet.

Es wird sich noch zeigen müssen, ob sich der gegenwärtig vorherrschende Trend der Verteufelung jeglicher Mobilität über 30 Stundenkilometer auf die Dauer halten wird. Für Gewerbe und Versorgungsindustrie drängt sich jedenfalls eine sachliche Diskussion um ein leistungsfähiges Verkehrsnetz auf.

Sinnigerweise verabschiedete der Kantonsrat heute die ZVV-Strategie. Dies geschah ohne Gegenstimme, denn hinter dem Zürcher Verkehrsverbund stehen alle Parteien. Nach wie vor verzeichnen wir ein steigendes Verkehrsaufkommen und insbesondere steigende Passagierzahlen. Das ist gewollt und gut so, führt aber zu Kapazitätsengpässen. Die Knotenpunkte sind bekannt, die Planungen dafür – insbesondere der Brüttener Tunnel und das vierte Gleis am Stadelhofen – sind im Gang. Bis diese Anlagen in Betrieb genommen werden können, dauert es indessen noch mindestens 15 Jahre. Andere wie etwa die Verlängerung von Perrons im Furttal oder im Zürcher Oberland haben einen kürzeren Realisierungshorizont von 7 Jahren.

Wesentlich weniger Zeit wird die Umsetzung der neuen Nachtnetzstrategie in Anspruch nehmen. Sie soll für die Partygänger und Besucher von kulturellen Veranstaltungen in Winterthur und Zürich ein dichteres Angebot bringen. Gleichzeitig wird der Nachtzuschlag von fünf Franken im Jahre 2022 abgeschafft. Die Einnahmen fallen laut Regierung nicht ins Gewicht und tangieren damit den angestrebten Selbstfinanzierungsgrad nicht.

Der Kantonsrat und viele Schulen machen in der nächsten Woche Pause. Hoffentlich legt sich der Sturm, sodass wir mit klarem Kopf und gut erholt die Arbeit wieder aufnehmen können.

Ich wünsche allen schöne und unfallfreie Skiferien.

Jetzt teilen:

Weitere Beiträge