Jetzt teilen:

Aktuell

Herbstzeit wäre Jahrmarktzeit …

Herbstzeit wäre Jahrmarktzeit …

Meine Kolumne «Kantonsrat» in der Andelfinger Zeitung.

Herbstzeit wäre Jahrmarktzeit …

Der Herbst ist eingezogen, und an diesem Wochen­ende wäre unser traditioneller Jahrmarkt in Stammheim gewesen. Seit Menschengedenken das erste Mal ein Jahr ohne Markt, ohne Marroni- und Magenbrotgeschmack. Die fehlenden Gespräche bei einem Glühwein oder Aprikosenlutz beim Durchqueren der Marktstände wird mir in diesem Jahr fehlen. Ein wichtiger Treffpunkt für die ganze Region und viele Heimweh-Stammer.

Ich begrüsse die vom Bundesrat entschiedenen Massnahmen mit dem Ziel, einen erneuten Lockdown zu verhindern. Persönlich bin ich zufrieden, dass der Bundesrat der Forderung nach Schnelltests Folge geleistet hat. Sie helfen unnötige Quarantäneaufenthalte zu verhindern oder zu verkürzen. Ebenfalls befürworte ich die Anpassungen bei der Reisequarantäne. Die Wirtschaft und insbesondere das lokale Gewerbe sind immer noch und weiter stark von der Krise betroffen. Für mich ist es in der Corona-Zeit ein zentrales Anliegen, die einheimischen Gastrobetriebe und Lebensmittelgeschäfte und Gewerbetreibenden zu unterstützen.

Deshalb sind die weiteren Massnahmen zur wirtschaftlichen Unterstützung zu begrüssen. Allerdings muss diese Hilfe rasch erfolgen. Deshalb fordere ich zusammen mit dem Parlament und der Regierung, dass die Härtefallregelung bereits ab dem 1. Dezember eingeführt wird.

Für mich als Kantonsrat ist klar: Jetzt sind wir alle gefordert! Jeder und jede muss dazu beitragen, dass die Corona-Ansteckungen nicht ungebremst weiter steigen und unser Gesundheitswesen an den Anschlag bringen. Die notwendigen Schutzmassnahmen sind konsequent umzusetzen. Zu einer Situation wie im Frühjahr, als wochenlang aus­ser für zwingende Arbeiten und die wichtigsten Einkäufe niemand mehr das Haus verlassen durfte und alle Läden und Schulen geschlossen waren, darf es nicht mehr kommen – auch nicht schleichend. Die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind nicht zu verantworten. Bundes- und Regierungsrat müssen zudem endlich eine klare gemeinsame Strategie im Umgang mit Corona vorlegen.

Bereits im Juni haben wir die Regierung aufgefordert, eine Strategie auszuarbeiten und öffentlich zu machen, wie sie mit einer allfälligen zweiten Welle umgehen will. Die Antwort der Regierung zeigt, dass sie die Situation massiv unterschätzt hat. So hat es die Regierung verpasst, das Contact-Tracing rechtzeitig zu verstärken und die Testkapazitäten zu erweitern.

Die Regierung fordern wir zudem auf, endlich eine langfristige Planung im Umgang mit Corona auszuarbeiten. Der Bevölkerung muss transparent aufgezeigt werden, wann welche Massnahmen und Einschränkungen angezeigt sind. Die FDP verlangte bereits seit April die Einführung eines Koordinatensystems (Ampelsystem). Das Ziel muss sein, dass das private und gesellschaftliche Leben sowie die Wirtschaft so gut wie möglich funktionieren können, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.

Liebe Leserinnen und Leser, bleiben Sie gesund!

Jetzt teilen:

Weitere Beiträge