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Standortvorschlag für ein geologisches Tiefenlager

Standortvorschlag für ein geologisches Tiefenlager

Bereits im Herbst dieses Jahres wird die Nagra den Standortvorschlag für ein geologisches Tiefenlager präsentieren. Dann wird klar, ob unsere Region weiter im Prozess verbleibt. Der Bau und der Betrieb eines geologischen Tiefenlagers werden auf eine Standortregion direkte und indirekte Auswirkungen haben. Dies betrifft auch den Wohnraum. Der Vorstand der Hauseigentümer der Region Winterthur sieht sich dabei in der Pflicht, die Interessen der Immobilienbesitzer zu wahren.

Monitoring von Bedeutung

Studien über die Entwicklung im Umfeld von Nuklearanlagen zeigen auf, dass sich die Immobilienpreise nach dem Bau und der Inbetriebnahme einer Anlage nicht wesentlich verändern. Es gilt aber zu beachten, dass solche Vergleiche aus dem In- und Ausland nur begrenzt herbeigezogen werden können. Die Demographie muss bei den Überlegungen mitberücksichtig werden. So reagiert beispielsweise die bereits ansässige Bevölkerung unterschiedlicher als potenzielle Zuzüger.

Deshalb ist ein Monitoring, wie es im Zürcher Weinland aufgebaut wurde, von grosser Bedeutung. Diese Langzeitbeobachtung gilt es in den kommenden Jahren fortzusetzen, um mögliche Veränderungen umfassend dokumentieren zu können.

 

Wertvolle Arbeiten in den Regionalkonferenz

Die Regionalkonferenzen in den Standortregionen und ihre entsprechenden Fachgruppen haben in den vergangenen Jahren wertvolle Arbeit geleistet. Es ist gelungen, die Bevölkerung aktiv in den Prozess einzubinden und angemessen partizipieren zu lassen. Auch wurde mit dem Aufbau der Fachgruppe Infrastruktur eine wichtige Schnittstelle zu den politisch legitimierten Behördenvertretern geschaffen. Dieser Weg sollte konsequent weiterverfolgt werden, um schlussendlich eine für die Region möglichst verträgliche Lösung realisieren zu können.

 

Wirkung am Ort des Geschehens

Die Vorbereitungsarbeiten für Gespräche um Abgeltungen haben begonnen. Die Teilregionen bringen sich nun in Stellung. Bereits werden erste Überlegungen gemacht, wo und in welcher Form regionale Kompensationsprojekte möglichen negativen Effekten entgegenwirken könnten. Es ist politisch nachvollziehbar, dass angrenzenden Subregionen versuchen, die Wertschöpfung möglichst in ihrer Region anfallen zu lassen. Die Wirkung von solchen Kompensationen sollten sich jedoch auf die direkt betroffene Standortregion ausrichten. So wäre beispielsweise die Finanzierung eines Freizeitparks in Villigen-Schwennigen nicht zielführend, um negative Effekte eines geologischen Tiefenlagers abzufedern.

Der HEV wird sich auch in den kommenden Jahren für die Interessen der Immobilienbesitzer in der Region Winterthur einsetzen und sich engagieren, dass möglichen negativen Effekten aktiv entgegengewirkt werden kann.

 

Martin Farner-Brandenberger

Präsident HEV Region Winterthur

Kantonsrat FDP

 

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