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Bildungsmorgen im Kantonsrat

Bildungsmorgen im Kantonsrat

Meine Kolumne «Kantonsrat» in der Andelfinger Zeitung.

Bildungsmorgen im Kantonsrat

Aus meinem Sabbatical in Neuseeland habe ich viele Eindrücke mitgebracht. So hat mich begeistert, wie ausserordentlich sauber und gepflegt Strände, Wälder, Felder und Ortschaften auf der Süd- wie auf der Nordinsel sind. Und ich frage mich, weshalb das in unseren Breiten so schwer zu erreichen ist. Auf den jährlichen Fötzeltouren in allen Gemeinden unseres Kantons kommen Tonnen von Abfällen zusammen. Kann es an der Bildung liegen? An der Erziehung, wie man seine Abfälle persönlich und richtig entsorgt und damit die Natur respektiert?

Auf der Traktandenliste des Kantonsrats waren Geschäfte der Bildungsdirektion. Dabei ging es um einen Kredit für ein Digitalisierungsprojekt der Zürcher Hochschulen von 108 Millionen Franken. Es umfasst verschiedene Projekte, welche die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Digitalisierung fördern und entsprechende Innovationen hervorbringen sollen. Das Geschäft wurde von keiner Seite bestritten.

Mehr Diskussionsbedarf hatten die Ratsmitglieder bei den Anpassungen des Volksschul- und des Lehrpersonalgesetzes. Mit dem neuen Gemeindegesetz, das seit 2 Jahren in Kraft ist, wurde die Organisationsautonomie der Gemeinden erhöht. Damit hat der Gesetzgeber den verschiedenen Grössen der Gemeinden Rechnung getragen. Sie können ihre Organisationsstrukturen selbständig bedarfsgerecht festlegen. Diese Freiheit wurde von verschiedenen Gemeinden genutzt, um auch die Schulstrukturen anzupassen. Schulpflege und Schulleitung haben gesetzlich klar definierte, nicht übertragbare Aufgaben. Die Belastung dieser Organe ist seit Längerem in Diskussion. Eine Zwischenstufe auf Verwaltungsebene oder eine Geschäftsleitung schaffen meist in mittelgrossen Gemeinden Abhilfe. Dieses Vorgehen entbehrt aber einer gesetzlichen Grundlage. Mit der Revision der beiden Gesetze soll diese nun geschaffen werden.

Ihnen soll künftig gestattet sein, zur Entlastung der Schulpflege eine sogenannte Leitung Bildung einzusetzen. Diese neue Hierarchiestufe Bildung zwischen den Schulleitungen und der Schulpflege soll in der Umsetzung der strategischen Entscheide der Schulpflege koordinierend zwischen den einzelnen Schulleitungen und der Schulverwaltung wirken. Bildung im Sinne von Umwelterziehung, wie ich sie in Neuseeland beobachten konnte, ist damit weder gemeint, noch erreichbar.

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