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Aktuell

Die Ansprüche an Hauseigentümer steigen kontinuierlich

Die Ansprüche an Hauseigentümer steigen kontinuierlich

Vorstösse im Zürcher Kantons- und Gemeinderat fordern eine Erhöhung der Besteuerung von Liegen-schaften im Kanton Zürich. Fakt ist, dass sich die Wertsteigerung der Immobilien zwischen 2009 und 2021 auf 40% beläuft. Eine Überarbeitung der steuerlichen Werte der Liegenschaften hätte somit eine höhere Vermögenssteuer und einen höheren Eigenmietwert zur Folge. Die Wertvermehrung geht teil-weise auf eine natürliche Aufwertung der Immobilien zurück. Diese zu besteuern, entspricht auch den Vorstellungen des HEV. Dennoch erfolgten in mindestens drei Gebieten Teuerungsentwicklungen, welche von Hauseigentümern nicht beeinflusst werden können. Für den HEV ist klar: diese Entwick-lungen sollen nicht besteuert werden!

Regulatorische Vorgaben fördern unnatürliche Immobilienteuerung

 

Seit Jahren engagieren sich institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Anlagestiftungen auf dem Immobilienmarkt. Einerseits weil Pensionskassen ihre neuen Gelder nach einem vom Staat definierten Schlüssel langfristig anlegen müssen. Im Jahr 2010 betrug dieser Investitionsanteil der Pensionskassen in Immobilien 10%, heute sind es 25% aufgrund von fehlenden Anlagealternativen. Anderseits weil Banken und Versicherungen die tragbare Hypothekarlast bei Privaten mit 5% berechnen, um eine Blasenbildung des Hypothekarmarktes entgegenzuwirken. Da diese Regelung jedoch nicht für institutionelle Investoren gilt, wird eine Umverteilung der Immobilien in Richtung institutionelle Anleger weiter gefördert. Für Banken und Versicherungen sind Immobilien somit nicht mehr als ein Investitionsgut.

 

Grund und Boden sind begrenzt, doch deren Nachfrage durch Bevölkerungswachstum und zunehmendem Quadratmeterbedarf pro Person lassen eine Wertminderung der Immobilien längerfristig unwahrscheinlich wirken. Dieser Anlegenotstand bewirkt einen zusätzlichen Investitions-Boom in Immobilien. Die daraus resultierenden Immobilienpreise übersteigen die natürliche Immobilienteuerung massiv.

 

Verschärfte Vorgaben der Denkmalpflege, Gartendenkmalpflege und Infrastrukturplanungen

 

Neben dem Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) kümmern sich verschiedene Organisationen wie Denkmalpflege, Gartendenkmalpflege, Heimatschutz etc. auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene um den Erhalt von Gebäuden, Pflanzen, Ensembles, Quartieren und Ortsbildern.

 

Eigentümer haben nur wenig Einfluss auf die Unterschutzstellung, werden aber in ihren Freiheiten rund um die Benützung und Entwicklung ihres Eigentums eingeschränkt. Die Mehrkosten, welche an die Bedingungen, wie Liegenschaften und/oder deren Umschwung zu gestalten sind, geknüpft sind, fallen zulasten der Eigentümer an. Diese Kosten schlagen sich auch in höheren Liegenschaftswerten nieder. Schätzungen zufolge beläuft sich diese zusätzlich erzeugte Teuerungskomponente über die letzten 20 Jahre auf bis 15%.

 

Negativzinsen und unbeschränkte Liquidität

 

Seit längerer Zeit verfolgt die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine expansive Geldpolitik, um die Preisstabilität zu sichern. Das durch die expansive Geldpolitik frei gegebene Geld zwingt institutionelle Investitionen in Immobilien zu investieren, was weiter zu einem Preisanstieg aufgrund gestiegener Nachfrage führt. Dazu kommt, dass die SNB den Leitzins auf -0.75 % festgelegt hat, was einen tiefen Hypothekarzins zur Folge hat. Unter diesen Bedingungen wird die Finanzierung von Wohneigentum auch für private Eigenheim-Suchende attraktiver, was eine weitere Erhöhung des Marktpreises für Immobilien bedeutet. Der Hauseigentümerverband vertritt die Meinung, dass auf diesen unnatürlichen Preissteigerungen keine Steueranpassungen vorgenommen werden dürfen.

 

Die steuerliche Ausbeutung Privater muss ein Ende haben

Der Staat profitiert schon heute von zu hohen Einnahmen, etwa bei den Kosten für Handänderungen und Grundstückgewinnsteuern. Der Hauseigentümerverband kämpft bewusst gegen die Steigung der Staatlichen Einnahmen zu Kosten der privaten Hauseigentümer*innen. Es kann nicht sein, dass sie für die unnatürliche Wertvermehrungen ihres Eigentums bezahlen müssen.

 

Martin Farner-Brandenberger

Präsident HEV Region Winterthur

Kantonsrat FDP

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